Unterkochener Rathaussturm 2019

Am vergangenen Gumpendonnerstag stürmte die Narrenzunft Bärenfanger erfolgreich zu lauten Kanonenschlägen das Unterkochener Rathaus.

(© Dieter Matzik)

Der erbitterte Widerstand der Rathausbesatzung mit Luftballons und Süßigkeiten reichte nicht aus, um die Unterkochener Narren, unterstützt von der Aalener Fastnachtszunft, in die Flucht zu schlagen. Die weiße Fahne musste schnell gehisst werden. Ortsvorsteherin Heidemarie Matzik und Bezirksamtsleiterin Kerstin Renner wurden zur Anklage auf den Rathausplatz abgeführt, wo sie eine bunte Narrenschar, darunter Gardemädchen, Maskenträger, Kanoniere und der Fanfarenzug bereits erwarteten. Im Gewand von schwarz-roten Teufelinnen mussten sie sich vor dem Narrengericht ihre angeblichen Verfehlungen von Zunftmeister Bastian Schenk anhören. Angeprangert wurde die Weiberherrschaft auf dem Rathaus, die fehlenden Schwäbischkenntnisse der neuen Bezirksamtsleiterin, die zuvor auf dem Härtsfeld ihr Unwesen getrieben hatte. Nicht schuldig in allen Anklagepunkten plädierte Ortsvorsteherin Heidemarie Matzik und gab eine wunderbar gereimte Verteidigungsrede zum Besten. Es half alles nichts, die Narrenzunft Bärenfanger verurteilte die Angeklagten und bereiteten der Weiberwirtschaft auf dem Rathaus ein Ende. Sie führte die Teufelinnen ins tiefe Verlies des Verwaltungsgebäudes, wo sie nun 5 Tage lang ausharren müssen. Die Machtübernahme der Unterkochener Bärenfanger wurde im Anschluss im Rathaussaal gebührend gefeiert.

(Text: Kerstin Renner)

(© Dieter Matzik)
© Stadt Aalen, 04.03.2019